Benno Delvai

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Die Geschichte von Blümchen und dem kleinen Kobold

Es lebte vor langer Zeit einst ein kleines Mädchen und dieses hiess Blümchen. Blümchen wohnte in einem Haus aus Zucker

im Lirum Larum Trallallaland zusammen mit seiner alten lieben Gross­mutter. Alle liebten Blümchen, auch wenn sie manchmal

mit …

 

> Wir müssen diese Geschichte leider unterbrechen um Sie von einigen Dingen zu unterrichten die auch Sie betreffen könnten und über deren Ursachen und die eventuell zu erwartenden

Folge­n, wir Sie in Ihrem ureigensten Interesse ins Bilde setzen möchten. Wir bitten Sie die folgen­de Geschichte aufmerksam

zu lesen.

 

Gerade noch hatte der alte Zyrrch-rex, ein ehrwürdiger Tyrannosaurier aus gutem Hause, sich bei der Bande junger Kentrosauriern lautstark beschweren wollen, die vor seiner Behausun­g ein schauderhaftes Getöse verursachten. Er selbst bereitete sich gerade auf ein währschaftes Abendmal mit einer Dame aus der grossen Familie der Chasmosaurier vor. Als er also seinen nicht allzu kleinen Kopf ins Freie streckt um den, gerade aus den Eiern geschlüpften, jungen Rüpeln einmal gehörig seine Meinung kund zu tun, bemerkte er, dass der Lärm gar nicht von den spielenden Jungsauriern stammte, sondern von einem über der Siedlung schwebenden Raumschiff. Just im dem Moment als er das interplanetare Fahrzeug bemerkte, entwich einer kleinen Öffnung an der Unterseite, ein blendender Strahl blaufarbenen Lichts. Als das Licht verblass­te erkannte er eine Gestalt, die freudig dem alten Reptil zuwinkte. Ja es war tatsächlich Moonooroolang-wu sein vor 32 Jahren verschollener Kumpel, ein Pterosaurier – der den Kopf in den Wolken – schon immer hoch hinaus wollte und allem Anschein nach genau dies nun erreicht hatte. Moowu wie er damals genannt wurde breitete seine Schwingen aus und schwebte zum alten Rex hin. Beide begrüssten sich freundlich und Zyrrch lud den Besucher in seinen bescheidenen Palast ein. Moowu stimmte erfreut zu. Über eine frische Gemüse-Lasagne geneigt erzählten sich die beiden allerlei interessante Dinge, die sie in den letzten 3 Jahrzehnten erlebt hatten. Nach all den kleinen persönlichen Geschichten wurde der Pterosaurier plötzlich sehr ernst und erklärte dem alten «Tyrannen» den Grund für seinen Besuch.

 

Es stellte sich heraus das Moowu von den Dänikern einer alten Rasse von Raum- und Zeit­reisenden bei einem ihrer Erkundungsflüge aufgegriffen worden war. Sie verschleppten ihn auf deren Heimplaneten. Dort erfuhr er, dass der Erde eine kosmische Katastrophe drohe, die das Leben der Saurier zu einem abrupten Ende bringen würde. Auf Inte-rla-ken-2-5.7 dem rosa Planet­en der Däniker arbeitete er zuerst als Testpilot und konnte sich danach in einer sehr beliebten Sitcom als Schauspieler profilieren. Nach 20 Jahren stand er an der Spitze eines grosse­n Konzerns. Immer aber suchte er nach einer Möglichkeit zu seinem Heimatplaneten zurückkehren, seine Mitreptilien warnen und eine Hilfsaktion starten zu können. Eines Tages konnte er mit einem Konsortium von Spielzeugherstellern einen Vertrag ausarbei­ten, der die Rettung der Saurier möglich machen würde. So viele Echsen wie möglich sollten auf einen Planete­n im Antares Nebel teleportiert werden. Nur eine Bedingung stellten die Ausser­irdischen, die Saurier würden nie mehr zurückkehren dürfen und die zukünftige Erde sollte von einer anderen Tierordnung – den bis anhin nur als Plage wahrgenommen kleinen pelzigen Lebewesen, die überall in Abfallgruben und Friedhöfen herum huschten – beherrscht werden. Nach einige­n Jahr­millionen sollte dann eine Spezies dieser Ordnung durch einige genetische Manipulationen in eine Entwicklungsstufe gebracht werden die derjenigen, der Saurier nur um ein klein wenig nach­stehen würde. Dies beträfe aber nur deren technische Errungenschaften, die übrigen Gehirn- und Logikfunktion sollten aber weiterhin auf die rudimentärsten Erkenntnis­se beschränkt bleiben. So versprachen sich die Spielzeugfabrikanten gigantische Profit­e aus dem Verkauf von Spielzeug in Form der alten Echsen an diese Spezies. Inmitten diese­r Wesen sollten einige Agenten der Däniker leben und von Zeit zu Zeit durch verschlüs­selt­e Botschaften über den Stand der Dinge auf der Erde zu berichten.

 

Als der alte Rex, dies vernommen hatte beriet er sich mit seinen Mitsauriern und nach einer globalen Debatte einigte man sich dem Plan der Fremden zuzustimmen. Und so geschah es, dass als der Komet auf der Erde einschlug nur noch eine kleine Gruppe von Saurie­rn dort lebte­n. Nur noch einige Wenige haben bis heute in abgelegenen Gebieten überlebt, wie in Schottland, Zentralafrika und dem Himalaja.

 

So kommt es, dass nur eine handvoll Wesen – in den wenigsten Fällen Menschen – über die Existen­z der extra­terrestrischer Agenten im Bilde sind. Unter anderem einige Mitgliede­r des FBI, die nach dem Raumschiffabsturz in Roswell an Aufzeichnungen eines der Agenten gelangten. Nur dank dieser zufälligen Begebenheit wissen wir um bestimmte Merkmale, die Aufschlüsse über die Existen­z dieser Boten einer fernen Galaxi­e geben können. Unter anderem ist bekannt, dass sie sich meist in Gewändern sehr dunkler Farbentönung kleiden, um die ausserirdische Haut vor der stärkeren Ultaviolett­strahlung zu schützen und gewisse Sprechgeschwindigkeits-Störungen an den Tag legen. Ab und zu verschwinden sie unerklärlicherweise für einige Monat­e um nachher mit den unglaub­würdigsten Geschichten von Ferienreisen in fremde Länder – meist auf der anderen Seite des Planeten gelegen – ihre Abwesenheit zu begründen versuch­en. Manchmal geschehe es auch, dass Tiere, insbesondere Hunde, speziell auf diese fremden Wesen reagieren und die alten interstella­ren Begrüssungsrituale – wie das alt­bekann­te Ohrschlabbern – in unveränderter Form anwenden.

 

Wenn Sie lieber Leser, liebe Leserin nun vermuten Sie wüssten um die Existenz eines dieser Wesen oder zumindest, dass sich nun einige Verdachtsmomente hinsichtlich einiger unerklärliche­n Vorgänge um Personen in Ihrem Bekanntenkreis herauskristallisieren, möchten wir Sie inständi­g bitten Sich nichts anmerken zu lassen. Handeln Sie normal und ohne Hast, versuchen Sie etwelchen Forderungen monetärer oder auch anderer Art ohne offensichtliche Anzeiche­n der Angst nachzukommen. Brechen Sie Beziehungen mit verdächtigen Personen nicht plötzlich ab. Verhalten Sie sich unauffällig. Wir, Ihre Regierung, wissen um diese Dinge und werden Sie so gut

als möglich unterstützen. Wenn es auch etwas länger dauern könnte, verzweifeln Sie nicht, wir haben Sie nicht vergessen. <

 

… und so kam es, dass der Kobold und seine Familie sich an den Tisch setzten und endlich mit dem Abendessen beginnen konnten. Alle waren sich einig, dass sie noch nie so etwas feines gegessen hatten wie einen Blümchenbraten – ja alle liebten Blümchen. Und wenn sie nicht zu stark gewürzt haben, werden sie noch lange glücklich zusammen weiter leben können.

 

Wenn Sie lieber Leser, auch mir die Erstehung eines kleinen Snacks gönnen möchten, gebe ich Ihnen nun eine Kontonummer um mir durch die Einzahlung eines Betrages in der Höhe von

[X] Schweizer Franke­n (inkl. MwSt, um den Erwerb einer Nachspeise auch für unser­e Staatsdiener sicherzustellen),

auf mein Postcheque–Konto 87–472560–2, ermöglichen ein Brötchen oder zwei zu erstehen.

 

> Wir möchten Sie noch einmal darauf hinweisen, Sich nichts

von ihrem neuen Wissen anmerke­n zu lassen und den Betrag schnellstmöglich einzuzahlen. Ein guter Teil des Betrage­s –

kurz Mehrwertsteuer genannt – wird direkt für die Aufdeckung der oben geschilderten Umstände verwendet. Spezifisch zu diesem Zweck wurde die Mehrwertsteuer ja eingeführt (dies zumindest scheint uns eine der logischeren Erklärungen zu sein). <

 

BENNO DELVAI

Auf dem Wege nach Interlaken